Aus Hünxe in die ewige Stadt

Latein-Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Hünxe besuchen Rom.

Es fühlte sich beinahe wie eine Premiere an. Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie brachen Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Hünxe wieder zu einer fünftägigen Auslandsreise auf. Ziel der Fahrt: die ewige Stadt Rom! Teil an der traditionell alle zwei Jahre stattfindenden Fahrt nahmen 25 Schülerinnen und Schüler aus den Lateinkursen der Jahrgangsstufen 8 und 9. Dabei führten sie nicht nur die Vorbereitung aus einem Jahr Rom-AG, in der sie sich selbstständig zahlreiche Sehenswürdigkeiten der italienischen Hauptstadt erarbeitet und vorgestellt hatten, sondern auch jede Menge Entdeckergeist und Neugier mit im Gepäck.
Nach der Anreise im Flieger – für viele der Jugendlichen die erste Flugreise überhaupt – und der Ankunft in einem der römischen Camping-Dörfer stürzte sich die Hünxer Reisegruppe gleich in den Großstadtdschungel, um die zahlreichen Wunder Roms zu bestaunen und kennenzulernen. Orte, die den Latein-Lernenden bislang nur aus Berichten und dem Schulbuch bekannt war. So erkundeten sie gleich am ersten Tag Obelisken und Kirchen im Norden der Stadt mit malerischen Blicken über die zahlreichen Kuppeln Roms und dem atemberaubenden Pantheon als Ziel. Doch auch die kleinen Details begeisterten die Schülerinnen und Schüler: aus den zahlreichen Trinkwasserbrunnen zu trinken, ein frischgebackenes Stück Pizza direkt am Fuße der Spanischen Treppe zu essen, aber auch das besondere Flair Roms zeitweise in kleinen Gruppen selbst erkunden und in sich aufnehmen zu können.
Am nächsten Tag reisten die Hünxer mit den mittlerweile schon bestens vertrauten Bussen und der Metro direkt zu einem der Highlights der Reise: dem Kolosseum! Tief beeindruckt erkundeten sie das berühmte römische Bauwerk. Danach zog es sie weiter zum dem Forum Romanum, dem antiken Zentrum Roms. Hier konnten sie auf den Spuren von Feldherrn und Politikern wie Caesar und Cicero wandeln, deren Texte immer noch relevant für den Latein-Unterricht sind und deren Gedanken auch heute noch zum Nachdenken anregen. Hier besuchten sie Tempel, gewaltige Hallen und das Senatsgebäude, in dem die Geschicke des Römischen Reiches entschieden wurden. Danach ging es an weiteren römischen Foren entlang weiter zum Kapitol-Hügel. Die Gruppe ließ sich von den anstrengenden, weiten Wegen und den zahlreichen auf sie einströmenden Eindrücken nicht davon abhalten, alles begeistert in sich aufzunehmen. Nach dem Abendessen gestärkt ließen sie dann die stimmungsvolle Atmosphäre des nächtlichen Roms, insbesondere des wunderschön beleuchteten Trevi-Brunnens, auf sich wirken.
Der darauffolgende Tag brachte einen Besuch des päpstlichen Roms mit dem prächtigen Petersdom und der Engelsburg. Die Schülerinnen und Schüler erklommen die zahllosen Stufen, bis sie von der Kuppel der Kathedrale die zahlreichen Punkte Roms betrachten konnten, die sie schon besucht hatten und noch besuchen würden.
Am Mittwoch bekam die Gruppe den päpstlichen Segen in der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Ein besonderes Ereignis für alle war dabei, dass die Gesamtschule Hünxe namentlich vor Pilgern aus aller Welt begrüßt wurde. Hiernach folgte ein Abstieg in die Unterwelt Roms. In der Domitilla-Katakombe lernten die Jugendlichen in einer eindrucksvollen Führung mehr über die Bestattung der frühen, römischen Christen kennen und erlebten am eigenen Leib, wie dunkel und still ein so tief unter der Erde gelegener Ort sein kann. Eine Erfahrung, die die Hünxer Lernenden tief beeindruckte: „Was, das waren 45-Minuten?“, so einige verdutzte Schüler, die die Katakombe gerne noch weiter erkundet hätten. Zurückgekehrt zum Camping-Platz genossen viele nach vier sehr schönen, aber auch fordernden Tagen die Erholung am Pool.
Am letzten Tag hieß es dann Abschied von Rom nehmen. Zunächst jedoch konnten die Jugendlichen allerdings noch den beschaulichen Stadtteil Trastevere auf eigene Faust erkunden. Viele nutzten dabei die Gelegenheit, sich ein (vorerst) letztes italienisches Eis schmecken zu lassen und die warmen Sonnenstrahlen zu genießen. Die Jugendlichen zeigten sich von der Reise tief beeindruckt und haben viele Erfahrungen mitgenommen, die ihnen nicht nur in ihrem weiteren Latein-Unterricht, sondern auch auf ihrem weiteren Lebensweg helfen werden: neben den kulturellen Erlebnissen so auch sicherlich Selbstvertrauen, Zusammenhalt, Selbstständigkeit sowie die Bereitschaft, neue Erfahrungen auszuprobieren. Für die Jugendlichen steht fest, dass sie sicherlich nicht das letzte Mal in Rom waren – das sichert allein schon die traditionelle Münze im Trevi-Brunnen. Außerdem sind sie fest entschlossen auch die jüngeren Latein-Lernenden der Gesamtschule Hünxe, die in zwei Jahren die Gelegenheit erhalten sollen, auf Rom-Fahrt zu gehen, von einer Teilnahme zu begeistern.